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Franz Gaul und Josef Löwy – Die Sammelbildserie „Österreichisch-Ungarische National-Trachten“ (1881–1890)

Die Sammelbildserie „Österreichisch-Ungarische National-Trachten“ (1881–1890) besteht aus 72 Darstellungen, die regionale Trachten aus unterschiedlichen Regionen der Österreich-Ungarischen Monarchie zeigen. Sie wurde von Franz Gaul (1837–1906), einem Historienmaler und Kostümexperten, und dem Fotografen Josef Löwy (1834–1902) produziert und erschien in verschiedenen Formaten, darunter ledergebundene Mappen und Einzelbilder im selten verwendeten Carte de Boudoir-Format. Das Angebot richtete sich an die wohlhabenderen Kreise der Gesellschaft; ein Bild kostete etwa 25 Euro, umgerechnet in heutiger Kaufkraft. Mit ihrem Fokus auf Alpenregionen, insbesondere Tirol und Südtirol (heute Italien), diente die Bilderreihe bald als Quelle für die bürgerliche Trachtenbewegung. Im Volkskundemuseum Wien befinden sich 145 der Serie zugehörige Darstellungen, darunter Duplikate und Entwürfe, die wertvolle Einblicke in Produktionsprozesse geben. Diese Bestände ermöglichen nicht nur vergleichende Analysen, sondern regen auch zu neuen Forschungsfragen an.

Alt-Gmundner Fayencen

Von der Museumsgründung bis zum Ende der Monarchie gab es kaum ein Jahr, in dem kein Gmundner Objekt angekauft wurde. In der Zeit der zunehmenden industriellen Produktion sammelten Museen handwerklich hergestellte Gegenstände, um sie vor dem Verschwinden und Vergessen zu retten. Gelegentlich gelangten auch umfangreiche Kollektionen von Privatpersonen in die Museumssammlung, sodass 1918 der Großteil der heute vorhandenen Sammlung von etwa 350 Objekten bereits inventarisiert war.

Die Ankaufstätigkeit setzte sich in kleinem Rahmen fort, wobei die Bestände aus der Zeit zwischen 1938 und 1945 heute Ziel der Restitutionsforschung sind. Danach sind kaum noch nennenswerte Neuzugänge zu verzeichnen, abgesehen von einer Gruppe grüngeflammter Schüsseln aus einer Privatsammlung, die im Jahre 2005 angekauft wurde.

Right from the start – Die ersten 1.000 Positive der Fotosammlung

Entlang der Positiv-Inventarnummern pos/1 bis pos/1000 lässt sich die Gründungsgeschichte der Fotosammlung und deren frühe Sammlungsgeschichte am eindrücklichsten erzählen (siehe Hammer 2020). Die Fotografien in diesem Konvolut wurden in den ersten zehn Jahren nach Museumsgründung, also zwischen 1895 und 1905, angenommen.

Von Anfang an war ihr Sammeln dem Museum ein Anliegen. Fotografien wurden als Zeuginnen einer „untergehenden“ Kultur gesehen, ebenso als Medium, um abzubilden bzw. zu „sammeln“, was nicht greifbar oder zu sperrig für die Sammlungen war (siehe Haberlandt 1896), z.B. Kleindenkmäler oder Häuser.

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