Positiv: Männer in Tracht im Gespräch mit Mann in bürgerlicher Kleidung, Radautz, Bukowina
Positiv: Männer in Tracht im Gespräch mit Mann in bürgerlicher Kleidung, Radautz, Bukowina
- Volkskundemuseum Wien CC PDM 1.0
- Volkskundemuseum Wien CC PDM 1.0
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ÜbersichtDetaillierte InfosVerwendung
- Inventarnummerpos/15478
- Objektart
- Beschreibung
Zentrales Motiv sind drei Herren die sich unterhalten. Die beiden linksstehenden Männer sind Roma in Alltagskleidung, der Mann rechts trägt Anzug, Hut und Regenschirm (der gleiche Herr wie auf Positiv pos/15473). An den Bildrändern sieht man drei Frauen in Tracht die dem Geschehen folgen. Im Hintergrund sieht man einen Pferdewagen mit Pferd und dahinter ein Gebäude welches fast den gesamten Hintergrund ausfülllt. - Fotograf:in
- Verlag
- Entstehung
- Material
- Technik
- AbmessungenFoto: H: 8,9 cm B: 11,7 cm Archivkarton A4
- FormatQuerformat
- Abbildung / Motiv
- Assoziation
- Inschrift / AufschriftJ.Sz. 555 /// Zigeuner. /// Radautz, Bukowina. /// 15.478
- ErwerbungsartSchenkung
- IIIF
- Archiv
- Verwaltende Institution
- URN
Hinweis
- Der Begriff „Zigeuner“ ist eine historisch belastete, abwertende und diskriminierende Bezeichnung für Angehörige der Sinti:ze und Rom:nja. Der Ursprung dieser Bezeichnung ist nicht geklärt. Spätestens seit der frühen Neuzeit diente er als Kennzeichnung von Fremdheit, Heimatlosigkeit und Nichtsesshaftigkeit. Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff mit Elementen des modernen Rassismus aufgeladen und eine behördliche Kontrolle und Überwachung der als „Zigeuner“ definierten Menschen etabliert. Während des nationalsozialistischen Völkermords diente der Begriff zur Kennzeichnung von Verfolgten, etwa durch Tätowierungen in Konzentrationslagern. Die NS-Behörden führten ihn in offiziellen Bezeichnungen und die Rassenhygienische Forschungsstelle verwendete ihn in ihren Publikationen. Wichtige amtliche Dokumente aus dem Verfolgungskontext, darunter der „Runderlass zur Bekämpfung der Zigeunerplage“ von 1938, führten ihn ebenfalls an. Diese Formulierungen spiegeln eine menschenverachtende Sprache wider, die der systematischen Verfolgung diente. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der diskriminierende Begriff im Sprachgebrauch. Erst mit der Bürgerrechtsbewegung der Sinti:ze und Rom:nja ab den 1980er Jahren setzte sich die Ablehnung der Fremdbezeichnung durch. Trotz der kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff wird er jedoch weiterhin als Schimpfwort verwendet oder in exotisierender Weise reproduziert – etwa in Produktnamen oder medialen Darstellungen. Das Volkskundemuseum Wien lehnt den Begriff ab und verwendet ihn nur in Ausnahmefällen, etwa in originalen Werktiteln, Inschriften und Aufschriften oder historischen Dokumenten.
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