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Trachtendarstellung aus Kielce, Farblithografie, Anfang 20. Jh., AÖMV/7871Volkskundemuseum Wien / Foto: Christa Knott, CC BY 4.0

Farblithografien nach Vorlagen von Gustaw Pillati

30 Farbdrucke aus der Zeit der wiedererlangten Unabhängigkeit Polens.

 

In dieser Kollektion können Sie 30 Farbdrucke sehen, die in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts zur Zeit der nationalen Wiedergeburt Polens im Verlag Świt veröffentlicht wurden. Die Blätter wurden entweder in der Lithografischen Anstalt B. Wierzbicki oder bei Jan Cotty, beide in Warschau, gedruckt.

Die seit 1795 bestehende 3. Teilung Polens unter Russland, Preußen und Österreich wurde im Oktober 1918 durch die Ausrufung des unabhängigen polnischen Staates beendet und durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags im Juni 1919 bestätigt.

Bei den Farblithografien mit polnischen Trachten- und Brauchdarstellungen handelt es sich um eine Schenkung des Malers Armin Horowitz (19. Oktober 1880 – 15. Juni 1965) an das Volkskundemuseum aus dem Jahre 1934. Viele der dargestellten Szenen spielen sich in einer idealisierten, feiertäglich konnotierten Welt ab.

Gustaw Marian Pillati (2. August 1874 – 25. Juli 1931), der Sohn des polnischen Malers Ksawery Pillati, besuchte die Zeichenklasse von Wojciech Gerson und studierte an der Akademie der Bildenden Künste Krakau. Seine Lehrer waren Florian Cynk und Teodor Axentowicz. Viele seiner Arbeiten beschäftigen sich mit regionalen Bräuchen, er war u.a. bekannt für seine Genrebilder und Darstellungen des Landlebens. Besonders die Regionen der Tatra, der Beskiden und das Podhale finden sich immer wieder in seinen Darstellungen. Vielen sind seine farbenfrohen Portraits von Goralen und Huzulen in Erinnerung geblieben.

Er unterrichtete an der Akademie der Bildenden Künste Warschau, war Mitglied der Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste (Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych, TZSP) und der Künstlervereinigung „Pro Arte“.

Den gesamten Bestand dieser Farblithografien des Volkskundemuseum Wien können Sie hier besichtigen.

Sebastian Much