Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes „Kulturerbe digital“ haben wir es gewagt, neben klassischen Scans und Fotografien auch eine kleine Anzahl von 3D-Visualisierungen ausgewählter Highlights unserer Sammlungen herzustellen und in der Online Sammlung Plus zu veröffentlichen.
Dabei kommt die Methode der Fotogrammetrie zum Einsatz. Es werden – vereinfacht ausgedrückt – eine große Anzahl digitaler Aufnahmen eines Objekts aus verschiedenen Perspektiven hergestellt und dann zu einem 3D-Modell verrechnet. Dies erlaubt eine dreidimensionale geometrische Rekonstruktion des Objekts.
Diese ausgewählten Objekte haben sehr unterschiedliche Formen. Neben kleinen Ostereiern wurden beispielsweise auch eine „Zillertaler Truhe“ und sogar die „Montafoner Stube“ der ehemaligen Dauerausstellung digitalisiert. Um diese aus allen Perspektiven abbilden zu können, braucht es Kreativität. So wurden beispielsweise kleinere Objekte auf einen App-gesteuerten Drehteller positioniert. Bei größeren Objekten musste mit Leitern und Stativen gearbeitet werden, um diese von allen Seiten fotografisch dokumentieren zu können. Dafür haben wir Harald Wraunek von Denkmal 3D beauftragt.
3D-Visualisierungen werden im OBJ-Format gespeichert und um dieses darstellen zu können, braucht es spezielle Tools. Unsere Modelle werden daher auf Sketchfab, einer spezialisierten Plattform zur Darstellung digitaler dreidimensionaler Inhalte, hochgeladen und dann mittels Verlinkung in die Online Sammlung Plus eingebunden.
Es ist erstaunlich, wie detailgetreu die Aufnahmen sind. Jedes noch so kleine Flugloch eines Holzwurms wird beim Hineinzoomen sichtbar. Wir sind jedes Mal ganz aufgeregt, wenn ein neues 3D-Objekt hochgeladen wurde und wir es spielerisch drehen, wenden und uns an – noch unentdeckten – kleinen Details erfreuen können.